17.02.2023 – Update: 17.05.2023
Was ist Mieterstrom?
Mieterstrom ist Strom, der in Photovoltaikanlagen auf dem Dach eines Wohngebäudes erzeugt und an die Bewohner/innen in diesem Gebäude – auch Letztverbraucher/innen genannt – ohne Netzdurchleitung geliefert wird. Das heißt, Mieterstrom versorgt Mieter/innen und Eigentümer/innen mit selbst erzeugtem, günstigem Strom.
Win-Win-Situation für alle Beteiligten – rentable Photovoltaikanlagen und günstiger Strom
Ziel von Mieterstromprojekten ist es, durch den lokal erzeugten Strom eine Dezentralisierung der Stromversorgung zu erzielen sowie rentable Solaranlagen für die Betreiber/innen zu realisieren und gleichzeitig günstigen Strom für alle Bewohner/innen eines Gebäudes zu produzieren. Mieterstrom ist also nicht nur dazu geeignet, Photovoltaikanlagen für Betreiber/innen profitabler zu machen, sondern auch eine Möglichkeit für Mieter/innen, am Ausbau der erneuerbaren Energien zu profitieren. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Gesetzliche Änderungen ab 2023 in Kraft – Mieterstrom gewinnt an Attraktivität
Die zum 1. Januar 2023 in Kraft getretenen gesetzlichen Regelungen begünstigen entscheidende Faktoren zum Aufbau von Photovoltaikanlagen und wirken sich demzufolge auch auf die Landschaft des Mieterstroms aus. Der Wegfall der Umsatz- und Einkommensteuer sowie der teilweise Erlass der Gewerbesteuer soll zu einer weiteren Beschleunigung des Ausbaus von Mieterstromanlagen führen. Für Wohnungseigentumsgemeinschaften ist bspw. die Gründung einer steuerpflichtigen Gesellschaft (GbR) für die Umsetzung einer Mieterstromanlage nicht (mehr) erforderlich. Außerdem wurde die Obergrenze für EEG-geförderte Mieterstromprojekte, die ab 01.01.2023 ans Netz gehen, von 750 Kilowatt auf 1.000 Kilowatt angehoben und der Staat gewährt einen Mieterstromzuschlag.
Photovoltaikstrategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) plant weitere Anreize
Um den Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 deutlich zu erhöhen, legte das BMWK im März einen Entwurf einer Photovoltaikstrategie vor. Nach ersten Stellungnahmen aus der Wohnungswirtschaft und Immobilienverbänden wurde diese Strategie Anfang Mai 2023 überarbeitet. Unter anderem sollen im Zuge des sogenannten “Solarpakets I” weitere Anreize für die Umsetzung von Mieterstrommodellen geschaffen werden. Auch kleinere Mehrparteiengebäude sollen mehr als bisher davon profitieren, um damit die Versorgung von Mieter/innen mit PV-Strom vom “eigenen Dach” breiter zu ermöglichen. Konkret sind u. a. geplant, die bestehenden Mieterstrommodelle weiter zu entbürokratisieren und steuerliche Hürden für die Gebäudeeigentümer/innen abzubauen. Auch die Abrechnung des Stromverbrauchs für die Mietparteien wird deutlich vereinfacht.
Stadt München fördert Mieterstromprojekte
Die Landeshauptstadt München hat ein umfangreiches Förderprogramm für die Installation von Photovoltaikanlagen aufgelegt, das sogenannte „Förderprogramm für klimaneutrale Gebäude“ (FKG-Programm muenchen.de/fkg). Die Förderung umfasst neben der Photovoltaikanlage auch den Umbau der Zähleranlage zur Mieterstromzähleranlage sowie Beratungsleistung.
Mieterstrom – neue Herausforderung für Immobilienverwaltungen
Die aktuelle Entwicklung der Stromkosten am Energiemarkt sowie der Wunsch der Bewohner/innen nach einer sicheren und kostenstabilen Versorgung mit elektrischer Energie stellt zunehmend auch Hausverwaltungen vor neue Herausforderungen, etwa mit Blick auf die Erstellung der Nebenkostenabrechnung für Mieter/innen oder bei der Berechnung des Hausgelds für Wohnungseigentümer/innen.
Mieterstrom – welches Betreibermodell ist geeignet?
Die Umsetzung von Mieterstromprojekten wird vielfach noch als zu komplex und schwierig empfunden. Diese Komplexität lässt sich jedoch deutlich reduzieren, wenn die verschiedenen Betreibermodelle für die Umsetzung einer Mieterstromanlage bekannt und transparent sind. Dieses Ziel verfolgen die beiden neu aufgelegten Workshops der gtw Weiterbildung in München.
NEUES ANGEBOT: gtw-Workshops zum „Mieterstrom“ für Privateigentümer/innen vermieteter Immobilien und WEG
Die gtw bietet Ihnen im Rahmen der eintägigen Workshops eine Orientierung im gefühlten „Dschungel“ der verschiedenen Mieterstrommodelle. In den Workshops werden nicht nur wichtige Grundlageninformationen vermittelt, sondern die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Betreibermodelle nachvollziehbar erläutert und ausführlich diskutiert. Dies gilt unabhängig davon, ob Sie in einer Wohnungseigentumsgemeinschaft wohnen, ein vermietetes Mehrfamilienhaus verwalten oder ein Gewerbeobjekt betreiben.
Die gtw Weiterbildung bietet deshalb zwei Seminare für unterschiedliche Zielgruppen an:
- Mieterstrom für Privateigentümer – für private Eigentümer/innen von Mehrparteienhäusern und Mietverwalter/innen
- Mieterstrom für WEG – für WEG, WEG-Beirät/innen und WEG-Verwalter/innen
Jetzt ist die richtige Zeit, um ein Mieterstromprojekt erfolgreich, kostengünstig und rechtssicher umzusetzen.
Die Termine für die Workshops (in München vor Ort oder online) finden Sie unter “Seminare” auf unserer Website.
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Der nächste 12-monatige berufsbegleitende Lehrgang zum/zur „Geprüften Immobilienfachwirt/in (gtw) & (IHK)“ mit begleitenden Präsenzveranstaltungen in 4-wöchigem Rhythmus in München startet am 24. August 2023.
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